Fanclub 10. November 2013

Ein toller Saisonstart mit fadem Beigeschmack.

 

Am vergangenen Mittwoch war es endlich wieder soweit, die Borussen vom Burgenland machten sich auf in die Fußballhauptstadt. Diesmal war das Interesse so groß, dass man mit insgesamt 15 Mann und 2 Bussen startete. Nach einer sehr entspannten Fahrt mit zahlreichen Pinkelpausen kamen wir nach viereinhalb Stunden am Westfalenstadion an. Nach der obligatorischen Wurst an der roten Erde machten wir uns auf den Weg in den Tempel. Als erstes suchten wir einen geeigneten Platz für unseren Banner. Wir entschieden uns für die Nordtribüne. Nur noch eine Stunde bis zum Anpfiff als ab auf die Plätze. Leider waren wir alle in 2er Gruppen verteilt, da wir kein zusammenhängendes Kontingent besaßen. Ich kann als hier nur für einen kleinen Teil der Reisegruppe sprechen. Wir hatten tolle Plätze in der Nordost-Ecke……….war mein erster Gedanke. Dann ging es los mit allen geliebten Zeremonien die jedes Mal aufs Neue Gänsehaut entfachen. Roman kommt raus, you’ll never walk alone wird gespielt und die Aufstellung schreien wir raus als wäre es das erste Mal. Ganz nebenbei kam ich noch mit einem Schweizer ins Gespräch, für den es tatsächlich der erste Besuch im Westfalenstadion ist. Lass das Spiel beginnen. Nobby schwört nochmal alle und fordert eine besondere Atmosphäre und wir sind bereit dazu.

Anpfiff!!! Das Stadion bebt und plötzlich werden wir aufgefordert uns hinzusetzen. Als wir uns umschauen sehen wir eine Nordost-Ecke die durchgängig steht, bis auf 3 Reihen mit jeweils 3 nebeneinander liegenden Plätzen hinter uns. Auf freundliche Nachfrage, rät der Ordner uns auf unsere Tickets zu schauen wo deutlich stehen soll „Sitzplätze“. Auch der Hinweis, dass alle Anderen auch stehen, bringt ihn nicht von seiner Sturheit ab. Ok dann setzen wir uns mal hin. Die beiden Teams schenken sich nichts und das Spiel ist sehr sehr spannend. Immer wieder springen wir auf und versuchen den Ball ins Tor zu schreien. Ja und da kommt der Ordner wieder und seine Stimme klingt jetzt schon recht streng. Er stand übrigens das gesamte Spiel. „Westfalenstadion steht auf“ oder „Aufstehen aufstehen“ erklingt von der Süd. Natürlich stehen wir auf und geben alles mit unseren Stimmen. Leider nicht allzu lang, denn da kommt wieder der Ordner ins Spiel. Er scheint total auf uns fokussiert, denn er ermahnt Niemanden anders auf der Tribüne. Um es kurz zu machen, die Sache eskaliert. Als direkt unter uns ein Einwurf ausgeführt wird, stehen wir wieder auf um etwas zu sehen. Jetzt werden wir vom Ordner wüst beschimpft und beleidigt. Er hat uns sogar das Wort verboten, so etwas hatten wir bis dahin überhaupt noch nicht erlebt. Als er mit Rausschmiss drohte, beherzigten wir das Sprichwort „der Klügere gibt nach“ und verhielten uns die verbleibende Zeit zurückhaltend.

So ein Erlebnis lässt das Ergebnis schnell in den Hintergrund rücken, deswegen möchte ich zum Spielverlauf keine weiteren Worte verlieren. Sehr ärgerlich dass wir verloren haben, aber bei weitem kein Weltuntergang und auch die 800km Fahrt haben sich trotzdem wieder gelohnt.

Leider merkt man immer mehr wie der Erfolg unsere geliebte Dortmunder Fußballromantik langsam aber sicher auffrisst.

Leute sind das ganze Spiel unterwegs um sich zu verpflegen.

Leute meckern das gesamte Spiel über die Mannschaft, angeblich ihre Mannschaft.

Leute kommunizieren über Ordner mit uns.

Leute vergleichen den BVB mit den Bauern.

Wenn man die Entwicklung so sieht, kann man echt Angst bekommen. Zumindest auf der Tribüne scheinen wir auf dem besten Wege zu sein, um uns bald mit den Münchnern messen zu können. Leider.

 

Übrigens sind wir wohlerhalten gegen 5 Uhr wieder angekommen und freuen uns schon auf die nächste Fahrt gegen Neapel. Vielen Dank an Hiestro Bau für den Bus und vielen Dank an alle Mitfahrer für den tollen Ausflug.

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